Architektur. Mode

Brachmann: Inspiration Mies van der Rohe-Haus Berlin und seine Geschichten

Brachmann ließ sich für ihre Kapselkollektion vom weißen Kleid Martha Lemkes und der Architektur ihres Wohnhauses – heute Mies van der Rohe-Hauses Berlin – inspirieren. Fotoessay aus dem Buch Mies – Episoden. von Axl Jansen.
Die Brachmann-Kapselkollektion spielt mit Raum, Ebenen und Oberflächen. Fotoessay aus dem Buch Mies – Episoden. von Axl Jansen.
Die Brachmann-Kapselkollektion spielt mit Raum, Ebenen und Oberflächen. Fotoessay aus dem Buch Mies – Episoden. von Axl Jansen. Foto: Ellen Köhrer
Die klaren Schnitte der Brachmann-Kapselkollektion folgen architektonischen Linien, geometrischen Formen und optischen Achsen, die durch Nähte und Falten betont werden. Fotoessay aus dem Buch Mies – Episoden. von Axl Jansen.
Die klaren Schnitte der Brachmann-Kapselkollektion folgen architektonischen Linien, geometrischen Formen und optischen Achsen, die durch Nähte und Falten betont werden. Fotoessay aus dem Buch Mies – Episoden. von Axl Jansen. Foto: Ellen Köhrer
Das Design der Brachmann-Kapselkollektion bezieht auch den fließenden Raum des Mies van der Rohe-Hauses in die Kollektion ein. Das zeigt sich in fließenden Stoffen und offenen Silhouetten mit vielfältigen Stylingmöglichkeiten. Fotoessay aus dem Buch Mies – Episoden. von Axl Jansen.
Das Design der Brachmann-Kapselkollektion bezieht auch den fließenden Raum des Mies van der Rohe-Hauses in die Kollektion ein. Das zeigt sich in fließenden Stoffen und offenen Silhouetten mit vielfältigen Stylingmöglichkeiten. Fotoessay aus dem Buch Mies – Episoden. von Axl Jansen. Foto: Ellen Köhrer
Brachmann ließ sich für ihre Kapselkollektion vom weißen Kleid Martha Lemkes und der Architektur ihres Wohnhauses – heute Mies van der Rohe-Hauses Berlin – inspirieren. Fotoessay aus dem Buch Mies – Episoden. von Axl Jansen. Foto: Ellen Köhrer

Im Buch „Mies – Episoden. Oder wie Martha Lemke einmal im weißen Kleid auf der Terrasse stand“ schreibt das Berliner Modelabel Brachmann darüber, wie das Mies van der Rohe-Haus und seine Geschichten sie für eine Kapselkollektion inspiriert hat.

Martha Lemke steht im kurzärmeligen weißen Tageskleid auf der Terrasse des Haus Lemke. Im Hintergrund ein einstöckiger Backsteinbau mit Flachdach und riesigen Sprossenfenstern. Das Wohnhaus an einem kleinen See im Nordosten Berlins hat Mies van der Rohe im Jahr 1932 für das Ehepaar Lemke gebaut. Es ist wohl sein letztes Wohngebäude, das der Architekt vor seiner Emigration in die USA in Deutschland gebaut hat. Martha Lemkes Kleid war Inspiration für eine Ausstellung im Mies van der Rohe-Haus – so heißt das Gebäude heute. 

Das Buch zur Ausstellung ist unter dem Titel „Mies – Episoden. Oder wie Martha Lemke einmal im weißen Kleid auf der Terrasse stand“ bei Form + Zweck erschienen. Darin ein Blick in die Geschichte des Mies van der Rohe-Hauses und seiner Bewohner, das Leben in den 1920er und 1930er Jahren und darüber, wie Kreative diese Geschichten heute in die Zukunft tragen.

Architektonisch inspirierte Mode macht die Ausdruckssprache der Architektur in der Mode sichtbar

Der Band enthält verschiedene Beiträge zum Verhältnis von Mode und Architektur in der Bauhausschule des Designs. Darunter ein Essay von Jennifer Brachmann, Gründerin des Berliner Modelabel Brachmann. Die Architektin und Modedesignerin hat sich für ihre Kapselkollektion Herbst/Winter 2021 vom historischen Kleid von Martha Lemke und dem Mies van der Rohe-Haus  inspirieren lassen. Im Text erklärt sie ihren architektonischen Gestaltungsansatz und den Prozess, wie es zu dieser minimalistischen, zeitgemäßen und nachhaltigen Kollektion kam. Architektonisch inspirierte Mode macht für Jennifer Brachmann die Ausdruckssprache der Architektur in der Mode sichtbar.

Im Fotoessay mit Brachmanns Mode zeigt der Modefotograf Axl Jansen die Geschichte der Kapselkollektion am Originalschauplatz. Inspirieren ließ er sich dafür bei den fotografischen und kinematographischen Referenzen aus der Entstehungszeit der Martha-Lemke-Kleidss und des Mies van der Rohe Hauses in den frühen 1930er-Jahren. Die Bildsprache ist angelehnt an die Neue Sachlichkeit und das Neue Sehen von Künstlern wie Man Ray, Lucia Moholy und László Moholy-Nagy oder Fritz Lang.

Im Buch finden sich weitere Beiträge, die Geschichten über das Mies van der Rohe Haus anhand von Akteuren im Umfeld des weltberühmten Architekten der Moderne erzählen. Sie verraten viel über den avantgardistischen Gestaltungswillen dieser Zeit.
Die künstlerische Direktorin des Kunstgewerbemuseums Berlin, Sabine Tümmler, spricht in einem Interview über die Mode der 1920er und 1930er Jahre. Und die Herausgeberin des Buchs, Wita Noack, erzählt von einem historischen Briefwechsel Karl Lemkes mit Emil Nolde und Alfred, Erna und Peter Döblin zwischen 1946 und 1948.
Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Kunstgeschichte und Geschichten über das Leben damals und heute. Mit der Brachmann-Kapselkollektion wird auch der Einfluss dieser Zeit für Gegenwart und Zukunft in der Mode deutlich.

Cover des Buchs Mies – Episoden. Oder wie Martha Lemke einmal im weißen Kleid auf der Terrasse stand. Auf dem Cover ist ein Foto des nachgebildeten weißen Originalkleides mit Faltenrock und weißem Gürtel abgebildet.
Mies – Episoden. Oder wie Martha Lemke einmal im weißen Kleid auf der Terrasse stand. Coverfoto: Tomas Grabka. Foto: Ellen Köhrer

Buch

Wita Noack, Jan Maruhn (Hrsg.): Mies – Episoden. Oder wie Martha Lemke einmal im weißen Kleid auf der Terrasse stand. Schriftenreihe Mies van der Rohe-Haus Band 6. 
Mit Texten von Jennifer Brachmann und Olaf Kranz, Jan Frohburg, Hartmut Gaßner, Jan Maruhn, Stefan Meyer, Wita Noack, Dominik Olbrisch und Annika Weise sowie Gesprächen mit Reinhard Wegener und Sabine Thümmler. Bildessay von Axl Jansen. Form + Zweck.

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